Zunächst war geplant, von der Rosenstraße Richtung Gartenstraße zu bauen. Diese Planung wurde in der letzten Besprechung abgeändert: Nun geht es mit einem Trupp durch die Haarhäuser Straße, Ringstraße, Zur Pill, Kreuzacker zur Nahwärmezentrale. Gleichzeitig beginnt ein zweiter Trupp an der Biogasanlage, um die Versorgung von dort zur Nahwärmezentrale herzustellen.
In der nächsten Woche sind die Kreuzung der Landes- und Kreisstraße geplant.
Warum erfolgt diese Änderung? Es soll möglichst mit der Fertigstellung der Nahwärmezentrale ein Netz in Betrieb zu nehmen sein. Aufgrund des langen Winters und des sehr schlechten Wetters zum Beginn der Tiefbauarbeiten ist das Projekt etwas im Verzug.
Die Festlegungen von Vorstand und Aufsichtsrat, vollständig auf eine Energieversorgung ohne Öl und Gas zu setzen, fordern Ihren Tribut: Innerhalb der noch zu bauenden Nahwärmezentrale ist nicht genügend Platz, um einen Technik- und Arbeitsraum unterbringen zu können. Die Dimmensionen, die die beiden Holzhackschnitzelöfen mit allen dazugehörigen Bauteilen (Ausgleichsgefäße, Pumpentechnik, Elektrofilter etc.)haben in Verbindung mit dem Ascheaustragungssystem eine neue Lösung gefordert. Und gemeinsam hat man eine Lösung gefunden, die allen Anforderungen genügt: Für die Hydraulik der Schubböden ist ein Revisionsraum erforderlich. Dieser Raum wird im Anbau entstehen. Und im zweiten Stock wird es noch genügend Platz für das benötigte Arbeits- und Technikzimmer geben.
In der dreidimmensionalen Darstellung kann auch der Laie Vorstellungen entwickeln, wie sich der Innenraum der Nahwärmezentrale darstellen könnte.
Allerdings wird es noch enger, da die Öfen noch größer werden. Weiterhin wird die Ascheaustragung nach unten erfolgen. Somit werden Gänge im Boden hergerichtet, um die Container zur Entleerung vor die Öfen bringen zu können.
Die Projektgruppe Technik hatte sich mit dem Thema "Hausübergabestation" intensiv beschäftigt und eine umfangreichen Anforderungsdefinition erarbeitet. Die Ausschreibung ergab mehrere Firmen, die die hohen Anforderungen erfüllen konnten. Am Ende war es die Anlage, die bereits bei einer Informationsveranstaltung aus dem Nachbarort Gontershausen ausgestellt war, die den Zuschlag erhielt. Somit steht eine Anlage zur Verfügung, die per Glasfaserkabel alle Daten und Informationen an die Zentrale sendet, um zu einer optimalen Steuerung der Wärmeversorgung beitragen zu können.
Sofort im Anschluss an die Festlegung des Lieferanten wurden die Mitglieder der Genossenschaft aufgesucht, die keine alltägliche Wärmeversorgung realisiert haben, um auch diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Zunächst hatte man gedacht, dass die in der Maschinenhalle zur Verfügung stehende Stromversorgung für die Nahwärmezentrale ausreichen würde. Aufgrund der Ofenwahl in Verbindung mit der Fördertechnik der Holzhackschnitzel musste der benötigte Leistungswert merklich nach oben erhöht werden. EON zeigte sofort eine Lösungsmöglichkeit auf, wie eine ausreichende Versorgung mit Strom sichergestellt werden kann.
Die Kosten für den Bau erhöhen sich, aber eine andere Entscheidung war einfach nicht möglich.
Ivonne Linne, die gute Seele der zahlreichen Sitzungen und Planerin der Nahwärmezentrale, Markus Rhiel, Vorstandsmitglied, und Herr Isenberg von der Firma Potential Engergie GmbH & Co. KG besichtigen die zukünftige Lagerfläche für die benötigten Holzhackschnitzel.
Schon frühzeitig haben sich die Verantwortlichen dem Thema gewidmet und schon zahlreiche Gespräche geführt. Bei diesen Gesprächen wurden die Aspekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und dargestellt.
Das gewählte Ofenkonzept, Redundanz durch Holzhackschnitzel mit einer großen Bandbreite an Brennstoffen, eröffnen den Verantwortlichen viele Möglichkeiten bei der Brennstoffauswahl. Allerdings haben sich Vorstand und Aufsichtsrat besonders im ersten Jahr des Betriebes für eine "bequeme" Variante entschieden: Vollversorgung durch einen Lieferanten in hoher Qualität frei Hof! Dies sind mehrere Aspekte, die für einen möglichst störungsfreien Betrieb sorgen sollen. Das Projekt "Nahwärme Erfurtshausen" ist ein Generationenprojekt und Entscheidungen mit einer Tragweite für ein Jahr sind von untergeordneter Bedeutung und Wirkung.
Im Hintergrund sieht man bereits die DUO-Rohre für die Versorgung des Ortsnetzes liegen. Die Rohre mit dem größten Durchmesser werden von der Nahwärmezentrale über den Kreuzacker, Zur Pill in Richtung Ringstraße verlegt.
Vorstand und Heinrich Keßler schauen sich nach Feierabend das Wochenwerk der Firma Bauer an. Es wurde viel Erde bewegt und schon viel Beton eingebracht. Nach einer Woche Bauzeit ist zu erkennen, was noch passieren wird.
Damit der aktuelle Zeitplan eingehalten werden kann, findet am 19. August eine Besprechung der Firma Bauer mit dem Ofenlieferanten, Fa. Kohlbach, statt. Anfang September sollen die Eisen für den Schubboden eingebaut werden. Ein sportlicher Zeitplan, dem sich alle Beteiligten sehr professionell stellen.
Ein Blick in die Halle von der Straße aus zeigt die Vertiefung für die zwei Pufferspeicher mit je 25.000 Liter Fassungsvermögen.Aufgrund des nicht vorhergesehenen drückenden Wassers hat sich die Bauherrenschaft auf Empfehlung der Experten darauf verständigt, Beton in besserer Qualität zu verbauen. Damit verbunden sind weitere Auflagen, die zu berücksichtigen sind.
Die Genossenschaft hat sich für die Schubbodentechnik entschieden. Im Gegensatz zu der Schneckentechnik wird eine geringere Störanfälligkeit erwartet. Allerdings stellt diese Technik erhebliche Anforderungen an das restliche Bauwerk. In zwei Stufen muss betoniert werden, damit der spätere Schubboden mit einer sehr hohen Genauigkeit eingearbeitet werden kann.
Die Fachleute tauschen sich noch einmal aus, um die genauen Schritte bis zur Lieferung und Aufbau der Biomassekessel abzustimmen. Die Anforderungen sind groß und die Zeit ist knapp. Wenn nun alles optimal klappt, können die Kessel Anfang der zweiten Hälfte im September geliefert werden. Mit der Lieferung erfolgt auch die Aufstellung und Ausrichtung der großen Bauteile. Der Beton soll bis dahin allerdings schon eine gewisse Härte aufweisen.
Karl-Heinz Lohmer hat die Heimfahrt aus dem Urlaub mit einem Besuch der Firma Kohlbach verbunden. Im Werk wurde er herzlich aufgenommen.
Die Biomassekessel werden speziell für Erfurtshausen gebaut, da sie doch besondere Anforderungen erfüllen müssen. Die Produktion ist fast abgeschlossen, sollen sie doch in vier Wochen geliefert sein! An den Zeichnungen werden die unterschiedlichen "Bauabschnitte" erläutert. Herr Roskam, der in Erfurtshausen schon Vorstand und Aufsichtsrat vom Kohlbachkonzept überzeugte, führte die Familie durch die einzelnen Produktionsschritte.
Der Bautrupp II wird in der nächsten Woche die Rohre im Bereich der Nahwärmezentrale verlegen. Dabei werden kleinere DUO-Rohre von der Biogasanlage zur Nahwärmezentrale verlegt. Von der Nahwärmezentrale in die Ortslage werden große DUO-Rohre verlegt. Erst in der Ringstraße werden die Durchmesser reduziert.
Der Bautrupp I wird in der nächsten Woche in der Garten- und Haarhäuser Straße beginnen.
Hallo Alle,
bei all den großen und kleinen Herausforderungen des NW-Projektes, hier mal eine Geschichte der "anderen" Art.
Bei meinem Baustellenrundgang heute Morgen habe ich einen Jung-Turmfalken in der Armierung der Schubböden gefunden (s. Foto). Der Vogel schien mir verletzt und flugunfähig zu sein.
Leider war es mir trotz aller Kletterbemühungen nicht möglich, den Vogel zu fangen. Er hatte sich in die Halle geflüchtet und dort die am schwierigsten zu erreichenden Punkte zum Verweilen gesucht. Da er dabei aber immer in Bodennähe blieb, war davon auszugehen, dass der Vogel nicht flugtüchtig war.
Auch mit Verstärkung durch Andre war es uns nicht möglich, dem Zwerg habhaft zu werden.
Erst als wir eine Greifvogelexpertin aus Schönbach organisiert hatten, konnte der Jungvogel in wenigen Minuten dingfestgemacht werden (siehe Catcher auf dem Foto links).
Er ist wohl als Nachzögling etwas zu kurz gekommen und damit zu schwach zum Ausfliegen gewesen. Ansonsten konnten keinerlei Verletzungen oder Krankheiten festgestellt werden. Die Expertin hat ihn zur Aufzucht mitgenommen:
Am 6. September informieren Vorstand, Aufsichtsrat und Projektgruppen über den aktuellen Stand des Projektes sowie über die nächsten Schritte. Die Sitzung wird um 19 Uhr beginnen. Eine herzliche Einladung an alle Mitgliederinnen und Mitglieder der Genossenschaft!
Vorstand und Aufsichtsrat sind sich einig: Es ist die Zeit gekommen, erneut zu einer Informationsveranstaltung einzuladen. Besonders interessant dürften der aktuelle Zeitplan sowie der aktuelle Preis für die Nahwärme sein. Das Projekt ist voran gekommen. Während am Anfang nur die Tiefbaufirma Bohlen und Doyen im Bereich der Tiefbau-, Rohrnetz und Isolierarbeiten wahrgenommen wurde, ist seit mehreren Wochen die Firma Bauer im Ort aktiv.
Weitere Firmen werden in den nächsten Wochen hinzu kommen.
Über das Wochenende wird die Einladung vorbereitet und in der Tagespresse über die Informationsveranstaltung informiert.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Erhard Müller, begrüßte pünktlich um 19 Uhr zur Informationsveranstaltung. Zweieinhalb Monate sind seit der Mitgliederversammlung vergangen und es gab einiges zu berichten. In 90 Minuten wurden die Teilnehmer in die zahlreichen Inhalte der Sitzungen eingeführt. Viele Informatinen, die kompakt vorgetragen wurden.
Der Bauablauf wurde erneut geändert: Über die Gartenstraße, Im Lohfeld zur Ernstbach werden nun die Hausanschlüsse hergestellt. Der Bautrupp II wird in der Ringstraße beginnen, sobald die Verbindung zur Nahwärmezentrale fertig ist.
In der Woche vom 16. bis 20. September wird der Straßenendausbau für den Teil des Dorfes hergestellt, wo die Erdarbeiten abgeschlossen sind.
Am 19. September werden die Holzhackschnitzelkessel geliefert und aufgebaut.
Am 21. September öffnet die Genossenschaft die Türen, um die Baustelle zu präsentieren.
Am Montagmorgen werden ab 08:30 Uhr die Hausanschlusspunkte für die Kernbohrungen festgelegt. Heinrich Keßler, unser Kümmerer Nr. 1, Herr Wirth von der Firma Bohlen und Doyen sowie Herr Rau von unserem Planungsbüro werden gemeinsam die optimale Durchgangspunkte festlegen.
Vorstandsmitglied Karl-Heinz Lohmer wird damit beginnen, die Hausübergabestationen auszuliefern, die zunächst an die Nahwärmezentrale geliefert wurden. Dabei haben der Vorstand folgende Reihenfolge der Auslieferung festgelegt:
1. Mitglieder, bei denen die Station sofort montiert werden kann.
2. Individuelle Stationen (z.B. Bürgerhaus)
3. Erste Teiltrasse, die gespült werden soll
4. Rest
Per Mail wurden die Mitglieder gebeten, die Montagemöglichkeit mitzuteilen.
Erfurtshausen ist als vollständige Baustelle wahrzunehmen. Ob als Fußgänger, Fahrrad- oder Autofahrer: Überall sind die Spuren des Tiefbaus "zu spüren".
In dieser Woche werden weite Teile der Asphaltdeckschicht hergestellt. Die Firma Strassing-Limes ist mit diesen Arbeiten beauftragt.
Nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung sowie dem Entsorgungsunternehmen Mittelstädt ist die Müllentsorgung in den nächsten Wochen mit mehr Aufwand für uns Bürgerinnen und Bürger verbunden. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, wurde mit der Fa. Mittelstädt vereinbart, dass jeweils am Vortag der Leerung "Mülltonnensammelstellen" mitgeteilt werden.
Die Bürgerinnen und Bürger Erfurtshausens werden für die nächsten Wochen gebeten, diese Müllsammelstellen zu nutzen.
Feuerung und Kesselsystem sind aufgebaut. Die Feuerung hat kleine Rollen, mit denen das Objekt in die Nahwärmezentrale gebracht werden kann. Zwei Kessel dieser Art werden aufgebaut, um die benötigte Wärme zu produzieren, die nicht von der Biogasanlage geliefert werden kann. Dies sollte aber im Regelbetrieb der Biogasanlage in den Sommermonaten nicht der Fall sein, da der Bedarf in dieser Zeit zu 100% von der Biogasanlage gedeckt werden kann.
Dr. Norbert Clement referierte über mögliche Rohstoffressourcen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Es ist nicht unbedingt eine Biogasanlage notwendig, um die Grundlast für eine Wärmeversorgung in einem zukünftigen Bioenergiedorf wirtschaftlich realisieren zu können.
Im Anschluss motivierte Hans-Jochen Henkel vom Bioenergiedorf Oberrosphe die Workshopteilnehmer die Zusammenarbeit der Bioenergiedörfer auf den wirtschaftlichen Betrieb auszudehnen. Unterschiedliche Ansatzpunkte wurden im Vortrag genannt, die alle Bioenergiedörfer mehr oder weniger betrifft.
In einer Arbeitsgruppe sollen die Möglichkeiten ausgelotet werden, um sie beim nächsten Treffen der Bioenergiedörfer zu vereinbaren.
Nach einem "saisonalen und regionalen Mittagessen" wurde der Praxisteil durchgeführt. Die Gastgeber, die Energiegenossenschaft Erfurtshausen, hatte die "Baustelle geöffnet". Zahlreiche Firmen standen zur Verfügung, um über Dienstleistungen für Bioenergiedörfer zu demonstrieren. So waren alle Maschinen für die Ernte von Holz, Hacken zu Holzhackschnitzel bis hin zum Transport des Materials zum Endverbraucher zu sehen. Manche staunten nicht schlecht, als sie hörten, dass der zukünftige Heizstoff für Erfurtshausen in der nahen Nachbarschaft entstanden ist.
Energiegenossenschaft Erfurtshausen eG
Am Stein 8
35287 Amöneburg
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Prüfungsverband:
PDG Genossenschaftlicher Prüfungsverband e.V.
Straße des Friedens 4
99094 Erfurt
Aufsichtsratsvorsitzender
Dr. Volker Seumer
volker.seumer@energiegenossenschaft-erfurtshausen.de